Arboretum Seetal 20.9.2025
An diesem Samstagnachmittag wurden 15 von uns am Bahnhof Hallwil von Viktor Condrau empfangen. Der frisch in den Unruhestand getretene Landschaftsarchitekt (DüCo GmbH Niederlenz) ist Leiter des Projekts Wildobst-Arboretum Seetal: Dieses verfolgt das Ziel, vor allem europäische Wildobstsorten zu erhalten, denn es gibt von Dutzenden von Arten insgesamt Hunderte Sorten. Viele sind in den letzten Jahrzehnten mit intensiver Landwirtschaft fast vergessen und verloren gegangen.
Unter "Wildobst" versteht man meist einheimische Arten, die nicht oder kaum durch Zucht verändert wurden, wie etwa Holunder, Vogelbeere, Schlehe (Schwarzdorn) oder wilde Rosen mit ihren Hagebutten. Eine Wildobstpflanze in Gärten und Hecken ist ökologisch wertvoll, und sie bietet auch viele kulinarische und medizinische Möglichkeiten.
Bilder: 1 Viktor Condrau erklärt die Eigenschaften von Wildrosen. 2 Früchte von zwei Sorten der Ölweide. 3 Der NVV begutachtet einen Sanddorn-Strauch.
Das Arboretum Seetal bildet eine Art «Freiluft-Genbank» für seltene Arten und Sorten. Mit Viktor spazierten wir in die Anlage in Hallwil, wo wir von den reifen Kornellkirschen stibizten und die
grosse Arten- und Formenvielfalt heimischer Wildrosen bestaunten. Hallwil ist einer von zwei Arboretum-Standorten:
«Die Wildobstanlage in Hallwil mit rund 750 Pflanzen auf einer Fläche von ca. 1 ha. Hier werden Wildobstsorten bezüglich einer kommerziellen Nutzung getestet und neue Wildobst-Produkte
entwickelt. Zudem enthält die Anlage ein Wildrosen-Arboretum mit allen 31 Wildrosenarten der Schweiz» (Infotafel Arboretum Seetal).
Bilder: 1 Infotafel zum Wildrosen-Arboretum. 2 Der NVV am Kornelkirschen "schnouse". 3 Im Wildrosen-Arboretum.
Von Hallwil aus fuhren wir zum zweiten Standort:
Zur «Wildobstsammlung in Dürrenäsch mit rund 1'500 Pflanzen auf einer Fläche von ca. 1.3 ha. Sie liegt neben der bestehenden nationalen Hochstamm-Obstsortensammlung. Beide Anlagen sind aus
kulturhistorischer Sicht beispielhaft für systematische und dokumentierte Obstsammlungen» (Infotafel Arboretum Seetal).
Bilder: Viktor Condrau zeigt eindrückliche Zahlen zum Wildobst-Arboretum und stellt verschiedene Arten wie die Ölweide vor. Tipp: Die Ölweiden-Sorte "Sweet Amber" hat sehr erfrischend feine Früchte!
Im Anschluss an Viktors sehr informative Führung durch die Anlagen durften wir einige kulinarische und medizinische "Vitaminbomben" mit Wildobst degustieren: Mara und Urs von «Lebens-Reich», Viktor sowie Zivilschützer Dario kredenzten uns spannende, vielfältig in der Küche einsetzbare Wildobst-Produkte wie Ölweiden-Ingwer-Oxymel, Wilde-Zwetschge-Fruceto, Sanddorn-Fruchtwein oder Mispel-Shrab. Wow!
Bilder: Der NVV degustiert allerlei Wildobst-Köstlichkeiten und -Raritäten.
Mit vielen Ideen für unsere Schöftler Hecken, Gärten, Esstische und Trinkgläser im Kopf traten wir die Heimreise an. Danke Marco fürs Organisieren und den Fahrer*innen für die Fahrgemeinschaften!
MR
Fotos: iPhone 13 Pro (ausser Gruppenbild)