Bemerkungen zu den Bildern:

Da wir nicht tagelang mit dem Fotoapparat auf der Pirsch sein konnten und "Bilder aus andern Homepages zu stehlen" teuer werden könnte, haben wir die ausgestopften und in der Bezirksschule ausgestellten Exemplare in aller Ruhe abgelichtet.

 

Sie singen den Frühling herbei - meist anonym

"„Trrrrr-t-t-t. Das ist der Grünfink“, sagt Niklaus Huber, der die Samstagsexkursionen in Schöftland leitet. Wir sind noch beim Schloss und lauschen dem Geschnatter der Stare. Einer sitzt auf einer Baumspitze, hat den Fink vertrieben. Grösse und Farbe ähneln der Amsel, nicht aber die Art des Sitzens. Rundlicher, barocker sitzt die Amsel..

Amsel
Amsel

Im Frühling 2012 führte uns unser Präsident an 6 Samstagen durchs Dorf und in den angrenzenden Wald und zeigte uns die Vogelwelt - einzigartig und meist unbemerkt und doch so nahe!

Die Aargauer Zeitung, Herr P. Weingartner, hat dazu eine Reportage geschrieben, die wir hier wiederholen:

 

Rotkehlchen im Fokus

 

Zehn Leute wollen die Musik der Vögel kennenlernen, und ab gehts auf die linke Talseite. Spatz und Hausrotschwanz sind in der Siedlung noch auszumachen, auch Blau- und Kohlmeisen. „Es gibt regionale Unterschiede in den Vogelstimmen“, sagt Niklaus Huber. An einer Gartenzwergsiedlung vorbei führt der Weg in den Wald Richtung Staffelbach. Huber richtet im Gewirr der Gesänge den auditiven Fokus auf einen Vogel, den man oft sieht, dessen Stimme hingegen wenig populär ist: das Rotkehlchen.

Huber hebt den Finger, wenn es zu hören ist, auf dass man seine Aufmerksamkeit auf diesen Gesang richten kann. „Wie würdet ihrs beschreiben?“, fragt er. „Für mich hats etwas Plätscherndes, Fallendes, wie ein gurgelndes Bächlein“, sagt Huber und erfährt Bestätigung. Es sei auch etwas Melancholisches drin, meint eine Teilnehmerin. Moll?

 

Dazu passt die Legende, wie das Rotkehlchen zu seiner roten Brust gekommen sein soll. Unverhoffte Aktualität: Es geht um die Passionsgeschichte. Das Rotkehlchen habe einen Dorn aus Jesu Dornenkrone herausgezogen, als Jesus am Kreuze hing. Da sei ein Tropfen Blut auf seine Brust gefallen. Und gleich in die Gene gefahren.

 

Rotkehlchen
Rotkehlchen

Tauben und Zaunkönige

 

Nun hört man eine Taube. Aber welche ists? Turteltaube oder Ringeltaube? Das Anhängsel im Ruf machts deutlich. „Isch Suurchruut, Ruedi“, gurrt die Ringeltaube. Und Kate Kimberley aus Zetzwil weiss, nachdem Huber das Taubenfleisch als zart beschrieben hat, das deshalb bei Italienern beliebt gewesen sei, einen britischen Slogan: „Keep London tidy, eat the pigeon.“ Auch kleinere Vögel machen sich bemerkbar. Die Mönchsgrasmücke hängt gar ihren Schlussgesang an. In der Ferne hört Huber den Zaunkönig mit seinem Trommelwirbel. „Bis 90 Dezibel“, sagt er.

 

Wer Vogelgesang hören will, verfügt mit Vorteil über die Fähigkeit der selektiven Wahrnehmung. So stören weder das Flugzeug oben noch der Bauer mit seinem Ladewagen im Tal. Den Zilpzalp (er singt seinen Namen) kennt auch Kurt Hauri. Dazwischen und dahinter immer wieder: das Rotbrüstli. Auch das Sommergoldhähnchen, mit 4 bis 8 Gramm Gewicht das kleinste Vögelchen, gibt sich lautlich die Ehre. Und der Kleiber. „Schulbuchmässig“, sagt Niklaus Huber. Wer das Rotbrüstli ohne Nebengeräusche hören will, dem empfiehlt er die Abenddämmerung, wo nur noch die Singdrossel Konkurrenz macht.

Zaunkönig
Zaunkönig
Goldammer
Goldammer

Goldammer als Highlight

 

Am Samstagmorgen aber sind die Spechte sowie die Sing- und die Misteldrossel stark präsent. „Wowowowo ist das würz’ge Bier?“ fragt auf dem Rückweg keck der Buchfink. Die Frage lässt die Goldammer auf dem letzten Birnbaum am Rand der Ebene, das optische Highlight des Morgens, kalt. Die Stimmenlerner aber, unter ihnen die Künstlerin Elisabeth Heuberger, die oft im Wald malt und die Vögel mehr vom Sehen denn vom Hören her kennt, werden künftig das Rotbrüstli wieder erkennen. Fortsetzung der sinnlichen Lehrstunden: nächste drei Samstage, 7.30 bis 8.30 Uhr.

 

Peter Weingartner "/ AZ, 10.04.2012

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